Die Protagonisten






Franka:

Eine Malerin Anfang vierzig, geschieden und Mutter einer erwachsenen Tochter, erkennt eines Tages, stets nur die Hälfte ihrer Persönlichkeit gelebt zu haben und gibt dieser Hälfte den Namen Franka. Sie scheint geprägt von Bindungs- und Verlustängsten, die aus frühester Kindheit stammen. Sie gibt sich introvertiert und ist ein intensiv fühlender und denkender Mensch, der alles voller Selbstzweifel hinterfragt. Ihr Gehirn arbeitet auf Hochtouren, der Körper steht permanent unter Adrenalin und in ihrem Kopf treiben Feuer spuckende Drachen ihr Unwesen.
Schwer in der Lage, ihre künstlerischen Arbeiten zielsicher zu vermarkten, lebt sie eher am unteren Rand der Existenzgrenze.
Ihre intensiven Wahrnehmungen und Emotionen aber auch die Fähigkeit zu großer Empathie lassen sie so tief in die Beziehungen zu anderen Menschen eintauchen, dass sie sich selbst immer wieder darin zu verlieren scheint. Bei einer solchen Intensität von Gefühl bleibt es nicht aus, dass eine Frau wie Franka nicht mehr unterscheiden will, welchem Geschlecht ihre Liebe gilt, und öffnet ihr Herz vollkommen für Ella. An diesem Punkt angelangt wird sie endlich in der Lage sein, all ihre intensiven Eigenschaften wirklich zu verstehen und einzusetzen, für einen harten Kampf um Würde und Selbstachtung.


Ella:

Ella ist ebenfalls Anfang vierzig, Malerin, jedoch in ihrem Viertel in Graz als solche etabliert. Sie scheint eher das Gegenteil von Franka zu sein und betreibt neben ihrer Stadtwohnung ein großes Atelier in einem alten Klostergebäude und gibt regelmäßig ausladende Atelierpartys, zu denen viele Freunde und wichtige Leute aus der Kunstszene geladen werden.
Ella gibt sich cool und selbstsicher, zumindest nach außen hin. Doch auch sie trägt ihr Geheimnis mit sich, finanziert ihr Leben mit Zwielichtigkeiten und hat ein Martyrium in ihrer Kindheit durchlebt, dessen Auswirkungen sich durch ihr ganzes Leben ziehen. Verlust- und Bindungsängste prägen auch Ellas Persönlichkeit und erst das Zusammentreffen mit Franka kann ihr Herz allmählich öffnen und sie von ihrem Martyrium befreien. Doch wer Ella wirklich ist, erschließt sich erst am Ende ihrer Geschichte.


Steffi:

Steffi ist eine geschwätzige aber freundliche und enge Freundin von Ella und taucht zur Atelierparty auf. Sie hat einige lückenhafte Informationen über Ella, die sie vor Franka freizügig ausbreitet und diese in einen inneren Konflikt damit stürzt.

 
Herr Kramer:

Eine von Frankas Begegnungen im Zug ist Michael Kramer, ein ambitionierter Verleger und Schriftsteller, der ihr einiges über sein Leben und die Menschenwürde verrät. Diese beiden laufen sich am Ende der Geschichte noch einmal über den Weg.
 

Elena:

Elena, eine stolze, schöne  Frau, die in Graz ein Bordell besonderer Klasse betreibt, begleitet Franka ein Stück weit auf ihrem Weg und hilft ihr dabei, sich selbst ein wenig besser zu verstehen. Elena hat Erfahrung und Ideale, die sie auch im harten Rotlichtmilieu standhaft vertritt und lebt.


Lisa:

Lisa ist eine bisexuelle Frau, die ihr spätes Studium in Elenas Bordell damit verdient, die weibliche Kundschaft zu beglücken. Sie ist selbstsicher und lebenslustig und wird von Elena gebeten, Franka bei ihrer Suche nach sich selbst zur Seite zu stehen.


Billi:

Billi ist eine große, weißblonde, leicht üppige Dame, freundlich, hilfsbereit und Thekenbedienung in Elenas Bar und lernt Franka in ihrem Job als Kellnerin an.


Tamara:

Tamara ist eine transsexuelle, große, markante und stolze Schönheit und arbeitet ebenfalls für Elena. Sie zeigt sich hilfsbereit und erfahren.


Klaus:

Klaus ist ein enttäuschter und betrogener Familienvater, der auf Grund seiner Impotenz regelmäßig das Bordell besucht um sich damit das Gefühl des Versagens von sich zu streifen.
Er kommt zum Reden und erlebt unter Frankas Obhut den großen Wandel in seinem Leben.


Harald:

Harald ist ein älterer, untersetzter Mann, der es sich leisten kann, seine perversen, sexuellen Fantasien an bestimmten Frauen auszuleben und sie dafür finanziell zu entlohnen. Respekt und Menschenwürde scheinen ihm fremd  und so zeigt er sich in dieser Geschichte als das große Feindbild, das konträr zu all den Idealen und Vorstellungen steht, die Franka in sich trägt und die am Ende auch bereit ist, dafür zu kämpfen. Harald, der die Verkörperung von Entwürdigung, Selbstverleugnung und Prostitution auf allen Ebenen darstellt, entpuppt sich am Ende als Frankas großer Kontrahent, den es zu besiegen gilt.

Weitere Nebenrollen:

Taxifahrer in Graz, Dame am Nachtschalter im Hotel, Hotelportier, Diverse Freunde und Bekannte auf der Atelierparty, Bardamen in Elenas Bordell,
Schulli (Polizist im Rotlichtviertel)
Peter (Ellas Kater)